Anlässlich der Vorschläge des „Klimakabinetts“ sowie der breiten Mobilisierung durch FridaysforFuture äußert sich die Nationale Armutskonferenz zu den sozialpolitischen Herausforderungen im Zusammenhang mit der notwendigen sozial-ökologischen Wende.
Der Sprecher der Nationalen Armutskonferenz, Gerwin Stöcken kommentiert: „Die Nationale Armutskonferenz spricht sich für konsequenten Klimaschutz aus, der im Einklang mit den Zielen des Pariser Abkommens stehen. Das beachtliche Engagement der vielen jungen Menschen bei FridaysforFuture macht Mut und muss in konsequentes Handeln der Bundesregierung übersetzt werden! Die Nationale Armutskonferenz als Bündnis, das die Perspektiven von Menschen mit Armutserfahrungen stark machen will, mahnt an, die Maßnahmen so auszugestalten, dass die bestehenden sozialen Verhältnisse berücksichtigt werden. Auch Menschen mit wenig Geld müssen die Möglichkeit haben, ihren Beitrag an der Klimawende zu leisten. Aus diesem Grund muss eine kluge Sozialpolitik unterstützen, etwa bei energieeffizientem Wohnen, einer angemessenen Mobilität für alle oder bei der Ausgestaltung der Energiekosten.“
Die Nationale Armutskonferenz verfolgt den bisherigen politischen Diskurs mit Besorgnis. Immer wieder sind Vorurteile und Generalisierungen über vermeintlich umweltschädlicheres Verhalten und Ignoranz von armen Menschen zu vernehmen. Dabei ist eindeutig belegt, dass der Beitrag armer Menschen an klimaschädlichen Emissionen und Konsum deutlich geringer ist als der gesellschaftliche Durchschnitt. Im Gegenteil: Von den Folgen der Klimakrise sind benachteiligte gesellschaftliche Gruppen besonders betroffen.
„Es kann daher nicht sein, dass Klimaschutz auf dem Rücken derjenigen ausgetragen wird, die zur Entstehung der jetzigen Lage am allerwenigsten beigetragen haben.“ sagt Gerwin Stöcken. Abschließend warnt Stöcken vor einer Instrumentalisierung der sozialen Frage: „Gleichzeitig weisen wir Versuche zurück, mit dem Hinweis auf die soziale Ausgewogenheit effektiven Klimaschutz zu unterbinden. Es muss klar sein, dass sowohl die Klimakrise als auch die bestehenden sozialen Ungleichheiten in unserer Wirtschaftsweise angelegt sind. Daher müssen auch bei den Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung stets beide Elemente zusammen gedacht werden. Wir fordern eine sozial-ökologische Wende!“