Die Nationale Armutskonferenz (nak) ist ein Bündnis von Organisationen, Verbänden und Initiativen, die sich für eine aktive Politik der Armutsbekämpfung einsetzen. Sie wurde im Herbst 1991 als deutsche Sektion des Europäischen Armutsnetzwerks EAPN (European Anti Poverty Network) gegründet. Neben Verbänden wirken in der nak auch Menschen mit Armutserfahrung bzw. Selbsthilfeorganisationen mit, die ihre Erfahrungen und Perspektiven einbringen und ihre Lösungsansätze im Kampf gegen Armut und soziale Ausgrenzung aufzeigen.
Kontakt: armutskonferenz@diakonie.de ; Tel. 030 – 6 52 11 – 16 36
Eine Liste der Mitgliedsorganisationen und Gastmitglieder findet sich hier.
Über 30 Jahre beherzter und engagierter Einsatz gegen Armut und soziale Ausgrenzung
Die Vorzeichen und die Anforderungen für die Armutsbekämpfung haben sich über die Jahre verändert. Als die Armutskonferenz 1991 gegründet wurde, ging es ihr in erster Linie darum, überhaupt erst mal ein gesellschaftliches Begreifen und sogar den Begriff „Armut“ in die Öffentlichkeit und die Politik zu tragen. Denn damals war es weitverbreitete Meinung, dass es Armut in Deutschland eigentlich gar nicht gibt.
Gut 30 Jahre später sind Armut und Ausgrenzung in wissenschaftlichen Studien mit klaren Zahlen belegt und in verbreiteten Lebensgeschichten mehr als offensichtlich. Es geht nun vor allem darum, die Faktoren zum politischen Thema zu machen, weswegen immer mehr Menschen in Deutschland in Armut geraten und darin feststecken. Es gilt, die Rahmenbedingungen so zu verändern, dass nicht Jahr um Jahr die Armut der vielen und der Reichtum der wenigen wachsen. Im vergangenen Vierteljahrhundert hat sich die Sozialgesetzgebung geändert. Um aus dem Fürsorgeprinzip herauszukommen, wurde das Fördern und Fordern als Leitgedanke entdeckt. Während früher die Armut vieler Menschen von der Gesellschaft eher übersehen wurde, werden die Menschen heute für ihre Armutslage oftmals selbst verantwortlich gemacht. Armut wird einfach individualisiert, man hält sie für ein Privatproblem. Beide Sichtweisen – ob Ignorieren oder Individualisieren – verfestigen die Armut.
Die Nationale Armutskonferenz geht deshalb einen anderen Weg. Sie hat 2006 das erste Treffen von Menschen mit Armutserfahrung organisiert, dem viele weitere folgten und folgen werden. Damit fördern wir die politische Teilhabe der Menschen, die in Armut leben. Denn viele können und wollen sich selbst vertreten und werden durch die nak darin bestärkt, für ihre Rechte zu kämpfen.
Die Mitgliedorganisationen der Nationalen Armutskonferenz engagieren sich gemeinsam gegen Armut und Ausgrenzung.
Aktivitäten innerhalb der Nationalen Armutskonferenz (Auszug)
- Jährliches Treffen der Menschen mit Armutserfahrung (national)
- Jährliches Europäisches Treffen der Menschen mit Armutserfahrung (europaweit)
- Delegiertenversammlungen (zweimal jährlich)
- Fachtage zu aktuellen, armutspolitischen Themen
- Regelmäßiger Austausch zu bestimmten Schwerpunkten innerhalb von Arbeitsgruppen
Politische Aktivitäten der Nationalen Armutskonferenz (Auszug)
- Beraterkreis zum Armuts- und Reichtumsbericht
- Beraterkreis zur Nationalen Sozialberichterstattung
- Positionspapiere zu armutspolitischen Themen
- Stellungnahmen zu Gesetzen
- Schattenbericht
Mehr Informationen über die Arbeit der Nationalen Armutskonferenz finden Sie in unserer Jubliläumsbroschüre „Raus aus der Armut“ 25 Jahre Armutskonferenz
22-10-10 nak Selbstverständnis